Die Archäologie im zweiten Weltkrieg

Die Erforschung der Militärlager in Slavonice und der Umgebung.
Die Schicksale der Leute auf dem Grunde der archelogischen Auffindungen.

Das Ende des zweiten Weltkrieges im Grenzgebiet.

Allgemeines Chaos, der Rückzug der Armee und der Zivilisten

Die Schicksale der Leute auf dem Grunde der archelogischen Auffindungen

DDer zweite Weltkrieg- der größte Konflikt in der Geschichte der Menschheit, kam langsam zu seinem Ende. Die Niederlage der deutschen Armee ist unvermeidlich, trotz alldem verschoben sie die Unfähigkeit die Niederlage anzuerkennen und sich den Verbündeten zu ergeben- einige bevorzugen den Kampf bis zum unabhängigen Ende zu führen.

In das ruhigere Grenzgebiet kam langsam Kriegsaufruhe, einzelne Städte fingen an sich auf die kommende Front vorzubereiten. Es ist eine Menschenfront formiert, der sogenannte Volksturm, Gräben werden geschaffen und Verteidigungsstellungen aufgestellt. Auch Tschechoslowakische grenzanliegende Festigkeiten, die eine Reihe von Festungen gestalteten für die Verteidigung vor der Invasion der deutschen Armee im Jahr 1938, wurden schnell repariert und zur Benutzung vorbereitet. Alle diese Schritte sollten der deutschen Armee helfen, die Städte zu sichern und dem Feind den Weg zu erschweren.

Im Frühling 1945 war allmählich sicher, dass die deutsche Armee, trotz aller Schritte geben das verlieren des Krieges, besiegt werden würde und die Massen der Armee der Vereinigten nicht mehr zurückhalten konnte.  Unser Gebiet durchdrang die Rote Armee sehr schnell- Die Bündel der 2. und 4. der Ukrainischen Front und die 1. und 4. Front der Romanischen Armee. Aus dem Westen dann ab Mitte April die Truppen der 3. amerikanischen Armee des Generals G.S.Patton. Diese Kräfte trieben vor sich eine große Menge zurückziehender Armeen und auch Zivilisten. Der Kampf des verlorenen Krieges wurde abgewechselt vom Kampf über das reine überleben, es entstand Chaos und allgegenwärtigen Verwirrung.

In Slavonice und der Umgebung waren bis zu diesem Zeitpunkt die Kriegsunruhe eher aus der Ferne zu hören. Die Stadt selbst war aber schon im Verlauf des Krieges eine Destination für Flüchtlinge (Seite145) aus zerbombten Städten und Gebieten wo die Kriegsaufruhr in vollen Zügen war. In der Stadt und der Umgebung waren für Arbeit auch Gefangene aus reichsbesetzten Ländern eingesetzt – Franzosen, Polen, Russen, Jugoslawen und weitere. So ist es auf einmal geschehen das die Bewohneranzahl Slavonice vor dem Kriegsende auf 4000 anstieg. Die Situation verschlimmerte sich weiterhin mit der anrückenden Front der Zivilisten und Armeen, welche einen Schutzort in Grenzgebiet Städten und deren Umgebung suchten.

Menschen, welche vor der Grausamkeit des Krieges flüchteten, war eine unglaubliche Unzahl. Durch die Stadt Nová Bystřice, gingen laut Protokollen der Stadtchronik täglich über 600 Leute durch. Oft hungrig und erschöpft.
Gemeinsam mit den Zivilisten flohen aus den Gebieten auch unzählige Armeen des Restes der Deutschen Armee. Die Soldaten hatten Angst vor der Russischen Gefangennahme und wollten um jeden Preis zu den Amerikanern gelangen. Diese waren Anfang Mai schon an der Linie von Karlsbad- Pilsen- České Budějovice und mit der Abstimmung der Sowjeten wurde die Vertreibung dort beendet- hier wurde die Demarkation Linie gebildet. Zu dieser Linie wollten viele deutsche gelingen um sich den Amerikanern zu ergeben. So einfach sollte dies aber nicht sein.  Benzin ging Autos und anderen Maschinen aus, sie wurden auf der Strecke gelassen, so wurden diese durch Fahrräder Gefährte Pferde und zu Fuß ausgewechselt. Am 9.Mai wurde vormittags die letzte deutsche Stadt verlassen, um eine Stunde später fuhr schon die Rote Armee vor.

Bei der Demarkationslinie waren auf einmal viele deutsche bewaffnete Soldaten konzentriert. Einige So schafften es einige Soldaten ihre Kapitulation schon auf amerikanisches Territorium zu vollenden, die die welche sich auf der Ostseite der Linie ergaben und es somit nicht schafften zu den amerikanischen Einheiten zu überschreiten interessierten sich die Sowjeten. Generell kann man sagen, dass die Situation um die Gefangenen in den ersten Wochen und Monaten sehr unübersichtlich war, in Gefangenschaft kamen riesige Mengen an Menschen mit welchen sich die vereinigten auseinandersetzten mussten. So wurden die Gefangenen provisorisch erst einmal „unter freien Himmel“ gesammelt., später entstanden aber stabilere Konzentration Einrichtungen.

Deutsche Soldaten welche in Dačice Slavonice Novobystřice und Jindřichohradecku gefangen waren fielen somit unter die Geltung der sowjetischen Armee vor allem dann unter die russische Verwaltung für Kriegsgefangene und internierte.  Auf die Gefangenen wartete ein Netzt ausgearbeiteter Lager, von einfach eingerichteten einstellungslagern und Sammellagern bis hin zu hoch organisierten Frontlagern. Diese Lager stellten schon damals ein sehr interessantes Phänomen dar- nicht lange nach dem Ende des Krieges entstanden nahe Slavonice und Nové Bystřice Komplexe, mit der große an Städte erinnernd, die Einwohnerzahl meist die des eigentlichen Slavonice und Nové Bystřice überschreitend. Nahelegend vom tschechischen Rudolc wurde sogar ein Lager mit über 160 Hektar erschaffen welches laut den Angaben der Chronik in kritischen tagen sogar mehr als 120 tausend Menschen aufnehmen konnte, ähnlich der Anwohner Zahl von České Budějovice.

In Slavonice war es damals sehr belebt, besetzt wurde es von einem großen Teil der Sowjetischen Armee, es wurde ein Hauptquartier erreichtet und eine Stadt Soldaten Kommando errichtet.  Die Stadt war eine wichtige Kreuzung, in welcher außer Kriegsflüchtlingen auch zehntausende Gefangene in die Lager nach Český Rudolec, Staré Hobzí und Waidhofen in Österreich strömten.

Gefangene in den Grenzgebieten von Slavonice, Dačice und Novobystřicka sind für die Einwohner keine Neuigkeit.  Schon im Krieg hat hier die deutsche Armee gefangene eingesetzt in die verschiedensten Arbeiten z.B. Gruppen von Russen, Italienern, Polen, Franzosen und weiteren Soldaten vereinigten Ameen verschiedener Staatsangehörigkeiten, was bestätigt wird von Chroniken und Zeugenaussagen. Nach dem Krieg wurden z.B. französische Gefangene in Slavonice von Nationalkomitee dazu eingesetzt, Ordnung vor dem einschreiten der Roten Armee zu gestalten, in Novobystřicka und Rpdolecku haben wiederrum befreite Gefangene nach der Befreiung anfingen die Kränkung der deutschen Armee auszuleben und raubten. Diesen Akt darf man nicht zu schnell verurteilen. Mit den Gefangenen wurde nicht gut umgegangen und vor allem Russen und Polen, laut den Zeugenaussagen, erlebten in den Händen ihrer Gefangenen fast unausstehliche Schwerhalten.

Nach der Befreiung drehte sich das Blatt, und früher Gefangene Soldaten gewannen auf einmal Freiheit mit der Möglichkeit sich bei der Verwaltung ihrer Gegend mitzugestalten.- oft auch mit der Kontrolle über ihre deutschen Soldaten- Mitglieder des vergangenen Regimes, in welchem sie gefangen waren.  

Maria Pěkná nimmt ihr Fahrrad und möchte mit ihrem Vater einen Ausflug aus Nové Bystřice nach Staré Město machen. Ein Stück nach der Stadt tritt ihnen ein außergewöhnlicher Blick ein- tausende gefangene deutsche Soldaten, aufgereiht in fünf Reihen auf der Straße auf dem Weg in die russische Gefangenschaft.  Das große Gefolge wird sich noch lange in ihrer Erinnerung einsetzten.  Die Soldaten gehen ordentlich in Richtung Hurky, wo für sie ein Platz von einigen km2 definiert wurde- ein neues „Übergangs“. Zuhause, welcher in kurzer Zeit vom Monat Mai bis Juni mehrere tausend Leute aufnimmt, laut der Anzahlt wird es großer sein als die eigene Stadt in der Nähe selbst.

Eine ähnliche Situation ist zu sehen im zehn km entfernten Dorf Český Rudolec im Umkreis Dačice, wo Anfang Mai ein noch größerer Komplex entstand, welches in demnächst über 100 Tausend Gefangene aufnehmen wird. Im Waldbestand im Dorf, Richtung Lipolec und Lidéřovice, haben die Sowjeten ein riesiges Soldatenlager errichtet, welches so verarbeitet was, dass man seiner Zeit hier Bäckereinen, Lazarette und sogar eine Kirche mit eigenen Gläubigern wie evangelische so katholische zu sehen bekam.

Wir dürfen auch nicht das große Soldatenlager vergessen, welches sich in dieser Zeit gleich neben Slavonice in Staré Hobzí befand. Hier im Wald nahe dem malerischen Fluss Dyje befindet sich das große Lager für Deutsche und Ungarische Soldaten. Das Lager war laut Russischen Funktionären mit bis 100tausend Menschen besetzt. Damit die Gefangenen nicht unter freiem Himmel schlafen mussten, holzten sie den Großteil des Waldes ab, aus dem entstandenen Material erschaffen sie wenigstens kleine Überdachungen und Blockhütten. Dies kann man auch in en anderen Lagern beobachten, wo für uns eine unvorstellbare Mange Menschen in Gefangenschaft gehalten wurden, so zu verstehen als wäre es ihre übergangswohnen und in dieser Idee fängt die Umgebung an sich zu verändern zu ihrem Bild- vor allem dann zum besseren Komfort, wo sie ihren Lebensstandard wenigstens ein bisschen vereinfachen konnten in dieser Situation. So passierte es das die Wälder beim See Osika, Český Rudolec und beim Fluss mährische Dyje bei Staré Hobzí oft fast komplett ausgefällt sind.

Die große Anzahl von Menschen auf kleinem Raum und vor allem die schlechten Lebensbedingungen konnten dafür das früh Epidemien ausbrachen, vor allem Typhus und weitere Krankheiten.  Viele Soldaten waren in der Zeit der Gefangenschaft dann gestorben an ihren Verletzungen oder Krankheiten. In den Plätzen der Lager sind heute noch unbeschriftete Gräber begrabener Feldkrankenstationen.

Die erwähnten Gefangenenlager wurden dann Großteiles im Juli und August schrittweise vernichtet und gefangene Soldaten wurden gruppenweise von Sowjeten nach Dačice und Slavonice geführt. Hier waren für sie Zugtransporte vorbereitet, welche sie weiter in den Osten bringen sollten, wo sie den angerichteten Schaden an der Ostfront mit Arbeit wieder beheben sollten. Viele von ihnen sind nie zurückgekehrt.

Die Archäologie im zweiten Weltkrieg - Illustrationsfoto

Die Archäologie des Krieges

Nach dem Verlassen der großen Soldatenlager sind viele Jahre vergangen. Die Soldaten sind verschwunden, die Provisionshütten vom Lager Staré Hobzí wurden für Feuerholz auseinandergenommen, teile der Hütten wurde aus Rudolc sogar für Schiffswerken vor Ort verarbeitet. Nichtsdestotrotz gerieten die damals so belebten Orte langsam in Vergessenheit. Die Gegend nimmt langsam wieder ihre ursprüngliche Gestalt an und nach 75 Jahren kann man kaum erkennen, das die Orte, heute oft als „auf dem Lager“, „im Lager“ früher riesige Soldaten Einheiten mit zehntausenden Einwohnern waren. Über die Organisationslager in der Zeit ihrer Funktion Tüchtigkeit wissen wir nur sehr wenig, die Lager, als volle Armeeobjekte waren gut bewacht und als normaler Mensch hatte man oft nicht einmal die Möglichkeit überhaupt einen Blick zu erhaschen. In der Zeit der Epidemie, welche zwischen den Gefangenen tobte, hatte scheinbar niemand Interesse daran diese zu sehen und so ist es passiert das außer wirklich paar zugänglichen Schriftzügen aus den Chroniken und ein paar alten Fotos der Organisation, das Leben in den Lagern nur Bruchteile an Informationen.

Die Möglichkeit die Organisation der Soldatenlager zu verstehen und zu nähern, wie das Leben der Gefangenen aussah, haben wir heut nur dank der Archäologie. Es zählt schon längst nicht mehr, dass die Archäologie sich lediglich mit dem Uralter beschäftigen, ihre Aufmerksamkeit bekommen auch Denkmäler des 20.Jahrhunderts. Mit diesem Zeitraum beschäftigt sich die sogenannte Archäologie der Modernität. Im Rahme dieses Bereiches werden auch ausgestorbene deutsche Dörfer nach dem Jahr 1945 untersucht, alte Friedhöfe und andere Denkmäler aus dem 20.Jahrhundert. Die Archäologie des 20.Jahrhunderts wird in interessante Abzweigungen aufgeteilt, dies ist die sogenannte Archäologie der Konflikte und die Militärarchäologie, in dem Rahmen, dass sie z.B. Überreste von Zusammenstößen, Festungen, Radarstationen, Flughäfen aber auch Orte mit dem Holocaust verbunden, Konzentrationslager und Arbeitslager in der Zeit des Kommunismus untersuchen.

In diese zähligen Kategorien fallen auch Armeelager aus der Zeit des zweiten Weltkrieges, und so fingen Archäologen an aus den Plätzen der ehemaligen Soldatenlager in Slavonice, Dačie und Novobystřice angefangen zu beschäftigen. Die erste Forschung fingen sie im Jahr 2017 unter der Leitung des Archelogischen Institutes der Südtschechischen Universität in České Budějovice.  Als erstes wurde die Lokalität des ehemaligen Militärsammellagers bei Nová Bystřice erkundet. Beim ersten Besuch am Ort wo damals das Gefangenenlager für zehntausende Gefangene ziehen die Forscher die Überreste der Behausungen und ausgehobene Graben, welche sich die Gefangenen errichteten, damit die das Leben in Gefangenschaft besser ertragen konnten auf. Nach der genaueren Forschung des Geländes fand man über 250 der versteckten Unterkunftseinrichtungen. In den Räumlichkeiten des sogenannten Kreuzhügel, wo sich damals die Krankenstation befinden sollte, entdecken sie am Ende sogar überirdische Überreste der Behausungen aus Steinen erbaut. Die Kreativität der Gefangenen und deren Wille alles zu verarbeiten was nur ging aus Material welches zur Verfügung standen waren keine Grenzen gesetzt.

Ähnliche Auffindungen der versteckten Behausungen fand man später auch in der Umgebung der ehemaligen Armee Lagern bei Český Rudolec und Staré Hobzí. Auf der Grundlage dieser Forschungen kann man verkünden, dass die Soldaten in dieser Hinsicht qualitative Arbeit vollführt haben- der Ort wo vereinzelt Gräben und Häuschen aus Holz standen, erkennt man bis heute noch auch nach so vielen Jahren.  Im Rahmen der archäologischen Forschung wurden diese Objekte gemessen und dokumentiert mit Fotoapparaten, GPS-Geräten und Totalstation. Das Ergebnis der Übertragung war diese Objekte in Mappen und das Erstellen mehrere Modelle, welche sie beobachten können.   

Die Dokumentation dieser Objekte der Soldatenlager ist heutzutage sehr wichtig. In den Wäldern, wo sich früher die Lager befanden, sind intensive Waldarbeiten im Gange, vor allem die Gewinnung von Holz, dessen Folge hat, dass die Verstecke zerstört werden. Die Arbeit der Archäologen beinhaltet somit die letzte Möglichkeit, diese Denkmäler zu verzeichnen und für weitere Generationen zu behalten. Hoffen wir darauf, dass die Aufklärung bei der Öffentlichkeit mit diesen neuen Denkmälern wenigstens teilweise unter Schutz gestellt wird, welche sie sich sehr verdienen.

Die Archäologie im zweiten Weltkrieg - Illustrationsfoto 2

Nach den Gefangenen verblieben nicht nur Überreste ihre Grabungen und Unterkünfte. Nach dem Verlassen bleibt hier auch eine Menge weggeworfener Armeematerialien und persönlicher Sachen, die das tägliche Leben der Soldaten in Gefangenschaft widerspiegelten. Die Lokalitäten der Armeelager haben die Aufmerksamkeit der Menschen direkt nach dem Abzug gebunden. Aus Neugier nahmen Menschen die verschiedensten Kriegsgegenstände und Materialien aus den Häusern der Gefangen mit.  Es waren unzählige Sachen in den Lagern, angefangen von Metallen, Glass, Leder, welches damals keinen Wert hatte und somit vor Ort gelassen wurde, oder in die Provision Hütten gebracht wurde. Noch heutzutage kann man in der Gegend der Lager viele interessante Gegenstände registrieren, wie z.B Armeeauszeichnungen, Identifikationsmarken, verschiedene Teile von Feldgeräten, Munition, Münzen aus der Zeit, Kamme, Salben und viele andere verschiedene Gegenstände finden.  All diese aufgezählten Gegenstände wurden in der Archäologischen Forschung registriert und zeigen eine super Gelegenheit auf über den Ort und dort internierten Soldaten etwas neues und persönliches was uns mehr darüber sagen würde wie das Leben in Gefangenschaft war zu Erfahren.
Nicht nur die Teile der Soldatenausrüstungen, der Auszeichnungen und die persönlichen Sachen aber auch damals wertlose Dosen und Reste von Knochen waren eine wichtige archäologische Quelle des Kennenlernens und jedes Stück so eines Knochens oder Essensdose war eine wertvolle Erkenntnis eines Soldaten in Gefangenschaft, vor allem dann seiner Verpflegung.

Laut den Erinnerungen des Soldaten Ulrich Knopp, welcher gefangen im Lager in Nová Bystřice, so Sowjeten versuchten ihnen Essen zu geben, war die Menge nie adäquat. Es waren zu viele gefangene Soldaten in den Lagern, im Lager in Český Rudolc wurde täglich für die Gefangenen sogar bis zu 80 Stück Vieh geschlachtet. Meistens, nach den Erinnerungen der Gefangenen, handelte es sich um Nutztiere aus der Umgebung, welche von den Sowjeten beschlagnahmt wurden und in das Lager verfrachtet wurden. Selbst trotz großer Bemühungen der Roten Armee waren die Lager, obwohl sie beliefert waren unter ständigem Hunger.

Die Archäologie des Lebens in Gefangenschaft

Dank der modernen Forschung in der Archäologie und dank der wissenschaftlichen Disziplin Archäozoologie sind wir heute fähig zu erfahren, wie in Wirklichkeit die Speisekarte der Gefangenen aussah und was sie wirklich in den Lagern aßen. Im Laufe der Archäologischen Forschung im Lager in Nová Bystřice wurden im Jahr 2017 über 420 Knochen und ihre Fragmente registriert und analysiert. Dank dieser Analyse wissen wir heute das sich die Speisekarte aus Tierfleisch bestand, komponiert aus Bison-, Schaf/Ziegen-, Pferde- und Schweinefleisch.

Danke einer weiteren Forschung Disziplinen- der Archäobotanik, waren wir wieder fähig zu erforschen wie die Umgebung der Gefangenen aussah und ob die ihre Speisekarte nicht mit Pflanzen aus der Umgebung diversiert haben.   Im Rahmen der Analyse wurden Samen von Brombeeren und Himbeeren gefunden, diese findet man heutzutage nicht mehr vor Ort zu finden sind, so bekamen die Ernte aus der Sicht der potenzialen Nahrungsmittel eine ganz neue Bedeutung für die Gefangenen und schaffen ein neues potenzielles Bild der Umgebung, welche den Gefangenen umgab.

Trotz aller hier präsentierten Erkenntnisse steht die Forschung der Gefangenenlager hier noch am Anfang und die Archäologen haben noch ein großen Stück Arbeit vor sich. Letztendlich sind die genannten Soldatenkomplexe erst am Anfang ihrer Erkundung, de facto waren es funktionierende Städte deren komplexe Erforschung noch mehrere Jahre einnehmen wird.

Zivilisten und Flüchtlingswellen

Die Archäologische Forschung der Gräber von Ende des zweiten Weltkrieges nah des Dorfes Blato

Die Arbeit der Archäologen deckt häufig dank der Artefakte menschliche Schicksale voller Schmerz und Schwerheiten auf, welche in der Geschichte vergessen wurden. Wir glauben aber daran, dass es für kommende Generationen wichtig ist, diese Geschichten zu erkunden und so Licht in das heutzutage Wissen der Gesellschaft hineinzubringen.

Danke der Forschungen erfahren wir nicht nur mehr über die Soldatenlager und über die Leben der Gefangenen, sondern auch über die Schicksale gewöhnlicher Menschen, welche zwar nicht aktiv im Konflikt beteiligt waren, trotz alldem dafür am meisten bezahlt haben.

Gemeinsam mit einer unglaublichen Anzahl von Soldaten der deutschen Armee am Ende des Krieges in der Umgebung von Dačice, Slavonice und Nová Bystřička auch viele Zivilisten, welche quer durch das Protektorat vor dem Schauder des Krieges flüchteten. Für die mächtigen Flüchtlingswellen und Haufen Menschen, welche quer durch das Land zogen, wurde früh die Kennzeichnung „Nationale Gäste“ verwendet. Vor allem Frauen, Kinder, Senioren, die Erschöpften und Hungernden, reisten durch die Umgebung auf Karren oder zu Fuß. Große Bewegungen der Einwohner dämmen auch nicht nach dem Ende des Krieges ein, die resultierte zu einer der größten Flüchtlingswellen der Einwohner in der Geschichte der Menschheit ein. Die Anzahl der Menschen, welche vor dem Krieg flohen, waren wirklich unheimlich, nur im Dolní Radíkov bei Český Rudolec war im Kataster des kleinen Dorfes und der Umgebung über 5000 Zivilisten, weitere 4000 Flüchtlinge aus dem schlesischen Vratislav (früher Breslau) wurde im Parkt in Staré Hobzí versammelt.

Das kleine Dorf Blato bei Nová Bystřice erlebt auch belebte Tage, der Krieg treibt hier eine große Anzahl von Menschen hin. Die Flüchtlinge kommen von der Straße aus dem nahegelegenen Dorf Klenové, aus Slavonice gehen sie gemeinsam mit der Armee zum Kloster. Die Situation wird in dem Moment kritisch als über die Eisenbahn über 100 Wagons mit 3tausend Flüchtlingen aus Schlesien und des Rumänischen Sedmihradská ankommen. Über 500 werden in Schulen und Häuser vor Ort untergebracht. Zwischen den Untergebrachten, welche ganz klar die Anzahl der Einwohner schon überschritten hatten, dauerte es nicht lange bis den nächsten Typhus und weitere Krankheiten ausbrachen. Viele Erschöpfte und Hungrige lungerten in der Umgebung rum und baten Einwohner um Essen. Am Ende bewegt sich die Gruppe auf ihren letzten Weg nach Österreich, davor aber geben viele ihren Kampf auf und erlegen der unerträglichen Situation.

Die Archäologische Forschung der Gräber von Ende des zweiten Weltkrieges nah des Dorfes Blato, Foto 2

Die erwähnten Personen sind provisorisch in unmarkierte Gräber auf einem Feld nahe des Dorfer begraben. Bei diesem Ort steht nur ein großes schwarzes Kreuz zwischen zwei großen Kastanien. Bis noch nicht allzu langer Zeit wusste man noch nicht von Ihnen, dank eines Zeugen ist es den Archäologen gelungen die Gräber zu lokalisieren und Überreste von zwölf Beerdigten im Rahmen der Forschung umzusetzen damit ihr Sterbeort weiterhin nicht von Landwirtschaft Technik gefährdet wird. Dank diesem Aktes erfahren sie endlich Ruhe und vielleicht auch die größte Pietät, wie sie verdienen.

Auf den Überresten wurde nach der Forschung noch die anthropologische Analyse vollführt und die Gegenstände, mit welchen sie beerdigt waren, wurden in Laboren verarbeitet und erforscht. Dank all diesem wissen wir über die begrabenen gestorbenen wenigstens ein paar Informationen und können uns Teilweise ihre letzten Lebensaugenblicke annähern. Die Anthropologische Forschung, welche an sechs unbekannten begrabenen hat unter anderem herausgefunden, dass es sich um Frauen im mittleren Alter handelte. Im Labor arbeitete man dann weiter mit Gegenständen – persönlichen Sachen, welche die verstorbenen bei dich hatten- Eheringe, Spiegel, Kämme, Stifte zum Schreiben aber auch eine große Menge an Münzen. Dank der großen Menge an persönlichen Gegenständen lehnen wir uns dem Schluss an, dass man ihnen mit Würde entgegenkam. Jeder der Begrabenen hatte sein eigenes Grab, nicht alle zusammen geworfen in einem, die anthropologische Forschung hatte auch keine heftigen Verletzungen, welche nicht auf das gängige Leben hinwiesen, aufgewiesen. Den schonenden Umgang bringt die Archäologen zu der Hypothese, dass die Toten von Einheimischen begraben wurden, es schließt sich auch nicht aus, dass darunter Einwohner aus Blato sind. Es sind viele Fragezeichen hinter dieser Entdeckung und scheinbar bleibt es so, dass es nicht gelingt die Opfer näher zu identifizieren.  Zum heutigen Tage sind die Toten also Zivilisten ohne näher definierte Nationalität, welche in die Kategorie der unbekannten Flüchtlinge aus dem zweiten Weltkrieg fallen.  Opfer, die nicht vergessen werden dürfen, gemeinsam mit dem des Schreckens des Krieges, damit es nie wieder zu einer Wiederholung des dunklen Kapitels der Geschichte kommt.

Auch zu dieser Aufklärung zielt die moderne Archäologie.  

die Geschichte von Slavonice auf der Landkarte

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Křižovatky konce války - rok 1945 na Slavonicku

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